Veranstaltungen

Nachdem in zweieinhalb- jähriger Bauzeit das Kirchengebäude saniert wurde und auch einige Kunstwerke in der Kirche restauriert sind, wurde die Kirche am Palmsonntag 2015 mit einem Fest- gottesdienst der Gemeinde übergeben und ist damit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Unsere Benefiz- veranstaltungen finden nun wieder in der Kirche statt. Traditionell ist der Eintritt frei, dafür wird weiterhin um Spenden für die Restaurierung der barocken Kirchenausstattung gebeten.

2018


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Die Geschichte des Herrenhauses / Schlosses

und die Umgestaltung des Gutes unter Einbeziehung des Dorfes zu einem einheitlichen Ensemble zwischen 1795 und 1796 und die Wiederherstellung durch die Schlösser GmbH.

Der Ort Steinhöfel bei Fürstenwalde (Landkreis Oder-Spree) wurde in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts durch den Hofmarschall Valentin von Massow (1752-1817) geprägt. Er ließ zwischen 1790 und 1796 das Herrenhaus, den ca. 40 ha großen Park mit Gartenarchitekturen und das Gut mit seinen Wirtschaftsgebäuden unter Einbeziehung des Dorfes umgestalten. Dabei hat er das älteste Bauwerk des Dorfes, seine Kirche, bewußt in das Gesamtensemble eingebunden.
Das Ensemble, in dem Herrenhaus, Park und Dorf eine Einheit bildeten, zählt zu den frühen und herausragenden Schöpfungen des Berliner Klassizismus und der preußischen Landbaukunst der Vor-Schinkel-Zeit.
Hier wurde einer der frühen sentimentalen englischen Landschaftsgärten in der Mark Brandenburg geschaffen, der unter Einbeziehung des Dorfes in eine verschönerte Gutslandschaft (ornamented farm) eingebettet worden war. Hier verbanden sich früh die beiden Aspekte „Schönheit“ und „Nutzen“ und machten Steinhöfel zu einem frühklassizistischen Mustergut mit Vorbildfunktion für die spätere Bautätigkeit im Lande. Für König Friedrich Wilhelm III. und seine Gemahlin Königin Luise war Steinhöfel Vorbild für ihren Sommersitz Paretz, den Valentin von Massow als deren Hofmarschall und Gartenintendant maßgeblich mitgestaltet hat.
Der Hofmarschall von Massow hatte sich auch schon früh mit den fortschrittlichen englischen Methoden zur Verbesserung der Landwirtschaft und Viehzucht vertraut gemacht und im Sinne der „ornamented farm“ schöne Gartenkunst in einen rentablen Gutsbetrieb eingebettet. Dies geschah schon, bevor Albrecht Daniel Thaer mit Unterstützung von König Friedrich Wilhelm III. 1804 in Möglin ein landwirtschaftliches Lehrinstitut gründete und durch Veröffentlichungen und seine Lehrtätigkeit der rationellen Landwirtschaft in Brandenburg-Preußen zum allgemeinen Durchbruch verhalf.
Für die Realisierung seiner Pläne zur Umgestaltung Steinhöfels „nach neuem englischem Geschmack“ wählte der adlige Bauherr und kenntnisreiche Dilettant erfahrene Fachleute wie den im Wasser- und Deichbau sowie der Landbaukunst erfahrenen Baumeister David Friedrich Gilly (1748-1808) und dessen Sohn Friedrich (1772-1800).
In den praktischen Fragen der Gartengestaltung wurde er wahrscheinlich (aber nicht nachweisbar) von Johann August Eyserbeck (1762-1801) beraten, der 1788 zusammen mit Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff von Wörlitz nach Berlin gekommen war, für König Friedrich Wilhelm II. den Neuen Garten in Potsdam anlegte und auch in Sanssouci und Charlottenburg die Gärten umgestaltete.
Weitere berühmte Künstler wie Johann Gottfried Schadow, Christian Daniel Rauch und der junge Karl Friedrich Schinkel haben ihre Beiträge für Steinhöfel geleistet.
Im 19. Jahrhundert wurden von den Nachfahren des Hofmarschalls nochmals bedeutende Baumeister ihrer Zeit mit dem Umbau des Steinhöfeler Herrenhauses beauftragt: In den Jahren 1847/48 wurde das Gebäude durch den Schinkel-Schüler Ludwig Ferdinand Hesse (1795-1876) im „normännischen Stil“ und 1880 nochmals durch den Hofbaurat Gerhard Hauer zu einem Schloß mit neobarocken Elementen vergrößert.
Seit 1998 gehören das Schloß Steinhöfel und der unmittelbar angrenzende Parkbereich der „Brandenburgischen Schlösser GmbH“. Für die Bauten und den gesamten, der Öffentlichkeit zugänglichen Park wurde vor der Wiederherstellung eine denkmalpflegerische Bestandsaufnahme durchgeführt, auch für den Teil, der weiterhin der Kommune gehört.
Das Gebäude wurde im Stil der letzten Bauphase von 1880 restauriert und zum Schloßhotel umgebaut. Es wird seit November 2002 von einem Pächter-Ehepaar geführt und hat sich zu einem beliebten Hochzeits- und Tagungshotel entwickelt. In neuester Zeit ist es auch Ziel für den sich entwickelnden Wander- und Radtourismus in der Region.
Im Park wurden schrittweise die ursprünglichen Strukturen eines frühen Landschaftsgartens wiedergewonnen. Durch Entfernen von Wildwuchs hat man Solitärgehölze freigestellt, Baumgruppen geordnet, historische Wiesenräume wiederhergestellt und Sichtbeziehungen herausgearbeitet.
Heute ist der Park nach der Restaurierung der Wege und Brücken wieder voll erschlossen. Er wird von vielen Besuchern gewürdigt, die zum Teil von weither kommen, um die wiedererstandene berühmte Gartenanlage mit ihrer über zweihundertjährigen Geschichte zu bewundern.
Hotel und Park sowie die Veranstaltungen von Land-Kunst-Leben e.V. im ehemaligen Nutzgarten des Gutes tragen bereits zur touristischen Infrastruktur bei. Auch von den Einwohnern des Orts wird der Park gern als Nah-Erholungsraum genutzt. Wenn man den unmerklich in die freie Natur übergehenden Park verläßt, kann man weite einsame Spaziergänge genießen, die die Ortsansässigen und ihre Gäste nach Demnitz, Berkenbrück oder auch Fürstenwalde führen.
In dem restaurierten Ensemble von Schloß, Park und Dorfanger fehlte nur noch die Sanierung der Kirche, die mit ihrer einmaligen Ausstattung der Gesamtanlage noch mehr Glanz verleiht.

Text: Uta-Renate Rückert